Gespräch mit Micha, Sänger von In Extremo
 
 
Frage: Wieso gebt Ihr Eure 'gestanden Berufe' auf für die eher 'brotlose Kunst'?
 
Micha: Ich bin aus meinem Beruf schon 30 Jahre raus. Ich könnte mir auch nicht mehr
einen 8 Stunden Fliessbandtag vorstellen. 
Das was wir hier machen ist Knochenarbeit, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. 
 
Frage: Ihr seit ja durch unterschiedliche Länder getourt. Sind dort die Fans anders?
Wie wird dort gefeiert?
 
Micha: Die haben eine andere Farbe, sonst ist alles gleich. In Buenos Aires wurde unser
Konzert gecancelt, da durch eine Regen das Gelände einen Meter tief unter Wasser stand.
Wir verschoben unseren Auftritt um einen Tag, und wurden dann wie 'Helden gefeiert'.
Trotzdem war es eine harte Tour. Von Februar bis März sind wir 31-mal mit dem Flugzeug gestartet
und gelandet. 
 
Frage: Woher kommt die Idee, 'alte Instrumente' mit 'neuzeitliche Instrumenten' zusammen
zu spielen?  Wie ist sie entstanden?
 
Micha: Die Idee kam in der Kneipe, aus einer Bierlaue heraus. Wir spielen vorwiegend eigene Texte.
Bei den anderen Liedern, wie zum Beispiel 'Ave Maria' nehmen wir Übersetzer zu Hilfe.
Im Originaltext sind das in etwa 20 Strophen. Beim kürzen ist es uns wichtig, die Seele des Liedes
beizubehalten. 
 
Frage: Ist es für Euch ein Ausgleich die alten Instrumente selbst zu bauen?
 
Micha: Nein eher Arbeit, das Instrumentenbauen gehört dazu. Man bekommt sie ja so gar nicht.  
Aber so ein Instrument spielt man dann ja auch ein paar Jahre. 
 
Frage: Woher schöpft Ihr die Kraft zum Weitermachen?
 
Micha: Ich wohne in einem kleinen Dorf, wo ich mit meiner Familie lebe. Wenn ich zu 
Hause bin, sind Telefon und Computer aus und ich bin dann für meine Familie da.
 
Frage: Wie sehen die Pläne aus?
 
Micha: In drei Wochen bekommen wir in Berlin drei golde Schallplatten. Die Wintertour
haben wir abgesagt. Wir wollen an unserer neuen Scheibe arbeiten, die im Frühjahr erscheinen wird.
 
Wir bedanken uns für das nette Gespräch. 
Wir wünschen Dir und Uns ein schönes Konzert und Alles Gute für die weiteren Pläne.
 
Katrin für Darknet-info.de